Libellen

Mädchenwohngruppe

Leitgedanken

Mädchenarbeit orientiert sich im Rahmen eines geschlechtsspezifischen Ansatzes an den vorhandenen Ressourcen von Mädchen und jungen Frauen, um sie zu stärken. Sie soll eine Möglichkeit der Solidarisierung gegen Gewalt und Diskriminierung bieten, Ohnmachtserfahrungen begegnen, Schutz bieten, Autonomie und Selbstbestimmung fördern und stellt so eine mögliche Antwort auf den im Kinder- und Jugendhilfegesetz formulierten Anspruch der Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen, des Abbaus von Benachteiligungen sowie der Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen (vgl. § 9 Abs. 3 SGB VIII) dar.


Platzzahl / Aufnahmealter

7 Plätze für Mädchen ab 12 Jahren
(nach Prüfung des Einzelfalls ggf. auch eher)


Rechtsgrundlagen des Angebotes

§§ 27, 34, 41 SGB VIII
§35a SGB VIII nach intensiver vorheriger Prüfung





Aufnahmekriterien
Zum betreuten Personenkreis gehören Mädchen aus krisenbelasteten Familien, anderen Einrichtungen, Psychiatrien oder Pflegeverhältnissen, die zum Zeitpunkt der Adoleszenz noch nicht in der Lage sind, gestellten Anforderungen gerecht zu werden und eine autonome weibliche Identität zu entwickeln. Das Angebot der Wohngruppe widmet sich Mädchen und jungen Frauen mit

  • Störungen und Problemen im Bezugs- und Familiensystem
  • Schulproblemen (Schulängsten, Schulverweigerung)
  • Erfahrungen von Sexismus oder Gewalt und den damit verbundenen häufig selbstgefährdenden Kompensationsmechanismen
  • psychosozialen und/oder psychosomatischen Störungsbildern
  • Entwicklungsstörungen und emotionalen Defiziten
    einer allgemeinen geringen Belastbarkeit

Methoden und Ziele
Die Wohngruppe bietet weibliche Identifikations- und Vorbildgelegenheiten und trägt dem Wunsch nach Rückzug - verbunden mit dem Wunsch nach Entspannung - Rechnung, indem sie exklusive Schon- und Schutzräume bietet, in denen eine kritische Reflexion der Rolle als Mädchen und junge Frau in verschiedenen sozialen Kontexten, Lebenswelten und Lebenslagen erfolgen kann. Im Rahmen eines neustrukturierten Alltags, der Erfahrungen von Grenzen und den Umgang mit Konsequenzen möglich macht, sind individuell abzustimmende Ziele u.a.

  • Stärkung des Selbstwertgefühls,  der Selbstsicherheit und der Leistungsbereitschaft
  • Entwicklung einer stabilen Geschlechtsidentität
  • Aufbau von Selbständigkeit und Selbstbewusstsein (positives Selbstbild)
  • Bearbeitung emotionaler Defizite unter therapeutischer Begleitung
  • Förderung der schulischen Leistungen (Schulabschluss)
  • Krisenprävention- und intervention
  • Förderung in organisatorischen Belangen (Stärkung der Eigenverantwortlichkeit)
  • Förderung sozialer Kompetenzen (Persönlichkeitsstärkung bei gleichzeitiger Minimierung selbst- oder fremdgefährdender Denk- und Handlungsmuster)
  • Aufbruch von Isolation und Einsamkeit und sich evtl. daraus ergebenden depressiven Phasen
  • Erarbeitung individuell angemessener Zukunftsperspektiven

Räumliche Gegebenheiten
Die Mädchenwohngruppe bewohnt ein unter Denkmalschutz stehendes, geräumiges Fachwerkhaus im Herzen von Melle-Buer. Neben liebevoll eingerichteten Gemeinschaftsräumen und einer großen Diele im Zentrum des Hauses steht jedem Mädchen ein eigenes Zimmer zur Verfügung. Wohnzimmer, Bäder, Spielzimmer, Wirtschaftsräume sowie ein Garten werden gemeinschaftlich genutzt. Die Räumlichkeiten erstrecken sich über mehrere Ebenen, wodurch Räume zur Verfügung stehen, die Schutz gewähren, Freiräume zum Experimentieren schaffen und so weibliche Qualitäten spürbar und erlebbar machen.

In Melle-Buer selbst oder im nahegelegenen Melle-Mitte sind alle Schulformen vorhanden, die bei Bedarf per Schulbus oder Rad erreichbar sind.




Kinder- und Jugendhilfe Hünenburg | Ev.-luth. Stiftung Hünenburg | Hünenburgweg 64 | 49328 Melle
Tel.+49 (0) 5226 / 9861-0 | Fax+49 (0) 5226 / 9861 - 11 | info@huenenburg.com